Projekt zu transformation zum nachhaltigen Wirtschaften (Status: in Planung)
88% der Deutschen verlangen eine neue Wirtschaftsordnung (Bertelsmann Stiftung). In Zeiten schwerer Wirtschafts-, Finanz- und Währungskrisen wird der Ruf nach einem neuen ökonomischen Handeln immer lauter. So ist das Bewusstsein für das Wirtschaftsleben und was darin schief läuft in den letzten Jahren bei einer breiten Masse von Menschen enorm gewachsen. Dies hat dazu geführt, dass Unternehmen und Initiativen, die eine regional verankerte Realwirtschaft propagieren, statt sich auf die Erwirtschaftung rein monetärer Gewinne zu konzentrieren, stark an Popularität gewonnen haben. Es gibt eine Vielzahl von Lösungsansätzen, die verschiedene Teilaspekte des nachhaltigen Wirtschaftens adressieren.
So werden solidarische Modelle für Landwirtschaft (Community Supported Agricultur), Energie (Energie EWS Schönau) und urbanes Leben (Transition towns) ins Leben gerufen. Neben Organisationen wie Terra Madre, der Gemeinwohl Ökonomie und vielen Komplementär Währungen (Chiemgauer, WIR Bank) passiert jedoch auch etwas auf dem Finanzmarkt. So entstehen Modelle wie die Regionalwert AG um regionale nachhaltige Investitionen zu ermöglichen und zu vernetzten, die Transformation zum nachhaltigen Wirtschaften einleiten können. Wichtig werden Nachhaltigkeitsstandards und Bewertungsmethoden, um zu definieren, was gut für Mensch und Natur, die Region und gut für das Gemeinwohl ist. Auch hier gibt es zukunftsweisende Ansätze wie die Ö2SE Methode welche sämtliche Standards mit einbezieht. Auch grüne Paypack Systeme (Grünkauf) oder Social Banking Angebote (Fidor Bank, GLS Bank) zeigen nur z.T. auf welche Möglichkeiten durch neue Technologien für das menschliche Miteinander entstehen.
Jedoch bleiben all die genannten Initiativen in der Nische und haben noch nicht die Strahlkraft, die Mitte der Gesellschaft erreichen und mitnehmen könnte. In allen genannten Projekten gibt es Teilaspekte von Methoden, Ansätze, Technologien und Praxiserfahrungen die zu einer gesamtgesellschaftlichen Transformation zum nachhaltigen Wirtschaften führen könnten derzeit jedoch nur eine Minderheit der Wirtschaftsakteure erreicht. Um den Transformationsprozess auf breiter Front zu erreichen, bedarf es eines Modells, das die erwähnte Vielfalt von Lösungsansätzen bündelt sowie konsequent weiterentwickelt und dabei ein so lukratives Gesamtpaket schnürt, dass der sprichwörtliche Otto Normalverbraucher und das Otto Normalunternehmen unbedingt dabei sein wollen. Ein solches ganzheitliches Transformations Modell zum nachhaltigen Wirtschaften auf gesamtgesellschaftlicher Ebene zu entwerfen und in konkrete Anwendung zu bringen ist Ziel unseres Entwicklungsvorhabens. Zur Verdeutlichung desselbigen haben wir ein Dokument beigefügt, im dem ein konkretes Szenario des angewendeten Modells entworfen wird.
Das Modell soll mit Hilfe von einem inter- und transdisziplinären Kooperationsnetzwerks aus Wissenschaft und Wirtschaft erarbeitet und implementiert werden. Ein zentraler Punkt hierbei ist, dass es konsequent auf das Gemeinwohl ausgerichtet ist und von einer Gemeinschaft aus Konsumenten und Produzenten getragen und mitgesteuert wird. Gleichzeitig gilt es den komplementären Charakter des Modells zu betonen, dass den Wandel des vorherrschenden Wirtschaftsmodells hin zu einer Green Economy stärken und stabilisieren soll. Das Modell soll skalierbar und replizierbar sein, so dass es in z.B. drei unterschiedlichen Region wie Deutschland, Griechenland und Ghana Anwendung finden kann. Jede Region hat eine andere Ausgangssituation. Die Herrausforderung besteht darin evtl. Variablen in einem zu definierenden Transformationsmodell heraus zu erarbeiten. Das angedeutete Modell ist ein Ziel, jedoch keine Zielvorgabe. Hierbei geht es mehr um die Wirkung als um die Form.
Unter Einbeziehung von folgenden Themen sollen für die Entwicklung relevante Forschungsfragen und Erprobungen durchgeführt werden. Kooperationspartner sind explizit dazu eingeladen, Teilaspekte des Projektes zu erforschen (praktisch wie auch theoretisch).
Szenario:
Herr Müller ist unzufrieden mit dem heutigen Wirtschaftssystem. Er vertraut den Altersvorsorge Möglichkeiten, Versicherungen und den Banken nicht mehr. Selbst bei der Wahl der Herstellern von Produkten ist er unsicher was er unterstützen kann und was er gutem gewissen seinen Kindern geben kann. Er sucht nach Alternativen bei denen das Gemeinwohl, die Infrastruktur seiner Region und er selbst im Fokus stehen. Er sehnt sich nach Transparenz und Sicherheit, nach einer besseren Zukunftsperspektive für sich seine Familie und seine Region. Er fragt sich ganz konkret wie er seine Familie vor schlechteren Zeiten schützen kann. Bevor er bei einer Krise z.B. auf die Straße geht, wird ihm eine Möglichkeit eingeräumt Landwirtschaftliche Erzeugnisse, Energie und Wohnen zu sichern. Er hört von dem Wirtschaftsgemeinschaft´s Modell UBUNTU. Dieses hat unter anderem für die Allgemeingüter eine Gesellschaft geschaffen bei der man Mitglied werden kann um gemeinschaftliche Produktion zu tragen. Er meldet sich sofort an und zeichnet einen Anteil. Mit der Anmeldung hat er gleichzeitig ein Profil und eine App die ihm anzeigt welche Produkte ein gutes Ranking haben und somit gut für seine Regionalgemeinschaft und somit auch für ihn sind. Er findet Werkstätten, Upcycling Läden und Recycling um seine Möbel, Geräte und Kleidung wieder zu verwenden, die mit einem sehr guten Nachhaltigkeitsranking ausgezeichnet sind. Für den Einkauf von gut gerankten Produkten bekommt er Punkte, welche für den Kauf von anderen gut bewertetetn Produkten genutzt werden können oder als weitere Anlage /Genusschein bei den best bewertesten Unternehmen angelegt wird. So bekommen Unternehmen die sich für Mensch und Natur in einer Region einsetzten z.B. durch das betreiben von Bauernhöfe und Kindergärte eine bessere Bewertung as andere. Das nachhaltige Wirtschaften wird vom Verbraucher durch das zu Verfügungstellen von Kapital belohnt und natürlich durch den erhöten Kauf der Pogute Bewertung bekommen Kapital vom Verbraucher zu Verfügung gestellt und dazu haben Sie auch mit einer ganzheitliche Bewertung viel Chancen bei potentiellen Investoren. Dies fördert die Regionalentwicklung im Sinne der Bürger.
Herr Müller erfährt von dem Angebot sein Geld in geprüft regionale und nachhaltige Altersvorsorge in die Wirtschaftsgemeinschaft zu investieren und transferiert sein Vorsorge Paket in seine Region. Ihm wird hierzu eine Absicherung für Landwirtschaftliche Erzeugnisse, Energie und Wohnen ermöglicht. Bei dem Erzeuger und Verbraucher Zusammenschluss wird aus den Gewinnen der Energie Gewinnung den Bauern günstige Darlehn ermöglicht und gemeinschaftlich mit zusätzlichen Investitionen von Außen Häuser gekauft und verwaltet. Jedes Mal wenn er an der Kasse steht kann er zusätzlich durch Aufrunden kleine Beträge sparen oder in Soziale Projekte in der Region spenden. Als er dann davon erfährt das der Kindergarten seiner Tochter eine Spende von der Wirtschaftsgemeinschaft oder engegierter Unternehmen erhalten hat weil er in der Region wohnt und Mitglied in der Gemeinschaft ist ist er so begeistert dass er bei dem nächsten Elternabend davon berichtet.
Leider verliert er seinen Job beim Energieunternehmen. Über die Wirtschaftsgemeinschaft erzählt ihn aber ein Freund der mittlerweile auch mitmacht dass er gesammelte Punkte auch zum Einkauf von gut bewerteten oder Produkten aus der Gemeinschaft verwenden kann. Zusätzlich kann er auf der Plattform angebotene Arbeit in seiner Region aufnehmen, die mit Punkten bezahlt werden. Er arbeitet den Sommer über dann in der Landwirtschaft und als Erntehelfer und als Sozialhelfer. Mit den erarbeiteten Punkten kann er nun seine Einkäufe von regionalen Produkten machen. Auch sein Arbeitslosengeld sind Punkte die nur für regionale und nachhaltige Produkte verwendet werden können. Glücklicherweise bekommt er eine Ausschüttung der Energiegenossenschaft der er sich über die Wirtschaftsgemeinschaft beteiligt hatte. Es geht Bergauf. Die Energiegenossenschaft ist seit der Wirtschaftsgemeinschaft schnell gewachsen. Nach einer Umschulung beginnt er dort als Ingenieur und wird ab nun an nur noch Produkte aus der Wirtschaftsgemeinschaft kaufen.